Home > Höhepunkte > Das Pestizidproblem ist global, der Aktionsaufruf von Vandana Shiva in der italienischen Abgeordnetenkammer

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Rom, 7. März 2019 – “Von den vorhandenen Beweisen ist es klar, dass das Problem der chemischen Stoffen in unserem Essen eine Thematik der Demokratie ist. Die Freiheit der BürgerInnen von Leid sollte gewährleistet sein. Darum kämpfen Gemeinschaften weltweit. Ein wichtiger Aspekt der Demokratie ist die Überwachung vom Gemeinwohl. Sobald Menschen die Gelegenheit gegeben wird, ihre Stimme für demokratische Rechte zu äußern, wird eine entgegengesetzte Reaktion gestartet um sie einzudämmen. Die Demokratie wächst wie alles, was lebt, von unten bis oben, wie eingebettet im Subsidiaritätsprinzip der Europäischen Union. Wenn dies nicht der Fall ist, wird gegen dieses Prinzip verstoßen. So hat Vandana Shiva, Präsidentin von Navdanya International, die Pressekonferenz der italienischen Abgeordnetenkammer für den Launch der globalen Kampagne für eine Ernährung und eine Landwirtschaft ohne Giftstoffe in 2030 eröffnet.

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Vandana Shiva betonte, dass die Kampagne eine Einladung sei, eine einheitliche Bewegung für den Wandel zu schaffen. Sie richtet sich an alle Frauen, Männer und junge Generationen, BürgerInnen und Leute in Institutionen, UreinwohnerInnen überall, LandwirtInnen, ProduzentInnen, LebensmittelkonsumentInnen, lokale Gemeinschaften im Norden und im Süden, vom Lokalen bis hin zum Globalen, die sich bereits für die Verteidigung unserer Erde einsetzen und eine lebendige Zukunftsperspektive für die kommenden Generationen gewährleisten.

An der Konferenz nahmen VertreterInnen der lokalen Bewegungen teil, die gegen die massive Verwendung von Pestiziden protestieren, die den italienischen ländlichen Raum vergiften.

Der San Giacomo Kindergarten Elternvorstand, aus San Giacomo di Veglia, ein Dorf unweit von Vittorio Veneto, machte auch seine Aussage: “Wir sind die Eltern von Kindern, die einen Kindergarten besuchen, der wegen eines angrenzenden Weinbergs geschlossen werden könnte, der trotz einer kommunalen Ordnung zur Einstellung der Baustelle angepflanzt wird. Letztes Jahr haben wir 2000 Unterschriften gesammelt, unter anderem von LandwirtInnen, die sich gegen die Entscheidung der Eigentümer positionieren. Der Bürgermeister von Vittorio Veneto hat auch eine Resolution angenommen, die die landwirtschaftliche Nutzung in diesem Gebiet verbietet, da ein Teil davon unter die Gesetzgebung über Bereiche von sozialem Interesse (Zone F) fällt. Die Vorbereitung des Weinbergs wurde fortgesetzt, trotz jeglicher Bemühungen, ihn zu stoppen, und das Anpflanzen von jungen Weinreben im Feld neben dem Kindergarten findet schon statt. Das ist ein typischer Fall einer Firma, die Profit vor Menschenrechte stellt. Sie sind keine traditionelle LandwirtInnen, sondern Unternehmer, die in das Proseccogeschäft investieren wollen. Der Präfekt von Treviso selbst hat sie in der Presse als „lose Kanonen“ definiert. Auch der Winzerverband hat seine Ablehnung zum Ausdruck gebracht, denn – laut ihm – die Landwirtschaft auf diese Weise und arrogante Einstellungen untergraben die Glaubwürdigkeit der Organisation. Mit Rückblick darauf, dass die Region erneut für die Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe in Frage kommt, wird ein Richter über das Schicksal des Weinbergs und unseres Kindergartens entscheiden, aber wir Eltern werden weiter kämpfen, denn Gesundheit ist ein Grundrecht“.

Tiziano Quaini – Koordinator der Associazione Veneta dei Produttori Biologici e Biodinamici (Venezianisches Verein der biologischen und biodynamischen Produzenten) – sprach im Namen der Marcia Stop Pesticidi (Pestizidstopp Marsch), und gab den Einwohnern auf dem mit industriellen Landwirtschaft vergifteten Land eine Stimme: “Die Marsch begann vor 3 Jahren von Venetien, Treviso und Südtirol aus, den Orten, die von Monokulturen und Pestiziden am meisten betroffen sind. Wir reden von mehr als 1000 kg pro Hektar. In Verona haben die Weinberge eine Höhe von 800 Meter erreicht. Statt Weiden und Hütten gibt es Weinberge und Weinkeller. Auch die Berge werden verschmutzt. Es handelt sich um keine sogenannte “heroische Landwirtschaft”, die HeldInnen sind die biologischen LandwirtInnen. Es werden dieses Jahr 7 Marsche geben, von Venetien nach Trentino-Südtirol, nach Romagna, nach Toskana, mit Hunderten von Vereinen. Darüber hinaus müssen wir, die biologischen LandwirtInnen, jedes Jahr einen Teil unserer Produktion wegen der Verunreinigung von Pestiziden von unseren Nachbarn aufgeben. Wir laden jedermann ein, an unserem diesjährigen Marsch teilzunehmen, der am 19. Mai stattfinden wird.”

Ulrich Veith – Bürgermeister von Mals im Vinschgau, Südtirol, sprach im Namen dessen Einwohner, die entschlossen haben, Pestizide in der Gemeinde durch ein Referendum aber auch dank des politischen Engagements und der Beteiligung der BürgerInnen zu verbieten. Das Ergebnis des Referendums wird vom Bezirksverwaltungsgericht in Frage gestellt: “Die Botschaft, dass Pestizide weder für uns noch für die Natur gut sind wurde schon vor ein paar Jahren wahrgenommen. In Südtirol ist der durchschnittliche Pestizideinsatz pro Hektar wegen der Apfelmonokulturen deutlich höher als im übrigen Italien. Am Referendum hat 70% der Bevölkerung teilgenommen und 76% der TeilnehmerInnen haben nein zu Pestiziden gesagt. Der biologische Anbau nimmt zu, aber synthetische Pflanzenschutzmittel werden noch viel eingesetzt. Für uns ist die Befreiung der Gemeinde von Pestizide die einzige Alternative. Morgen werden wir eine Pressekonferenz in Mals abhalten, um die Ergebnisse unserer Studie, die wir vor Ort durchgeführt haben, mitzuteilen. Auch in Gegenden, die weit entfernt von den Äckern sind, gibt es bis zu 14 verschiedene chemische Pflanzenschutzmittel. Wir sind engagiert und werden auf diesem Weg fortsetzen, und hoffen, dass Hilfe aus Rom kommen wird, weil es von Bozen aus sehr schwierig ist.”

Claudio Bizzotto, Ökobauer und Stellvertretender des Vereins “Terra Chiama” sagte: “Ich bin heute früh von Bassano del Grappa nach Rom mit dem Zug durch mehr als die Hälfte des Landes gefahren. Ich wurde von der Pracht und von der Vielfalt der Landschaft sehr berührt. Wir haben diese Ressourcen gleich unter unseren Füßen und in unseren Händen, wir können uns selbst nicht bedauern. Als ich mit dem ökologischen Anbau angefangen habe, existierte dieser Begriff noch gar nicht. Heutzutage kommen viele junge Menschen zu meinem Hof und wollen, dass ich es ihnen diese Bewirtschaftungsart beibringe. So lautet mein Gebet zu der Politik: lassen Sie uns eine “Revolution” starten, eine, wie die LandwirtInnen es im Oktober machen, wenn der Boden  völlig zertrampelt wurde; lassen Sie uns den Boden umschaufeln um den richtigen Bauern einen Zugang zu Sauerstoff zu ermöglichen, d.h. die Mikroorganismen unseres Ökosystems. Mit Terra Chiama wollen wir gemeinsam mit unseren BürgerInnen einen Wandel anfangen. Wenn es uns gelingt, eine neue Allianz mit der Erde zu machen, werden wir Wohlstand und Wohlergehen für alle haben.

Wie auf der Konferenz hervorgehoben wurde, haben internationale Studien bestätigt, dass die industrielle Landwirtschaft, die die Nutzung und Bewirtschaftung von Land und Wasser verändert hat, sowie die Entwaldung und andere Missbräuche, die für das weltweite industrialisierte Ernährungssystem typisch sind, einen wesentlichen Beitrag zum Verlust der biologischen Vielfalt leistet. Der jüngste Bericht der FAO über den Weltzustand über die Biodiversität in Ernährung und Landwirtschaft sowie eine kürzlich in der Zeitschrift Biological Conservation veröffentlichte globale Analyse haben Daten und Wege aufgezeigt, wie die globale Biodiversität drastisch abnimmt. Weltweit sterben Insekten mit solch einer alarmierenden Geschwindigkeit aus, dass sie einen „katastrophalen Zusammenbruch der natürlichen Ökosysteme“ verursachen könnten. Es ist kein Zufall, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen selbst erklärt hat, dass das Jahrzehnt zwischen 2021 und 2030 der Regeneration der Ökosysteme gewidmet sein muss, und einen starken globalen „Aktionsaufruf“ veröffentlicht hat, um die notwendige politische und finanzielle Unterstützung zu mobilisieren.

Wie Vandana Shiva betonte, basieren unsere Ernährungssicherheit und unser Überleben eigentlich auf die Erhaltung von Biodiversität, die  durch das bedroht ist, was Wissenschaftler “die sechste Massenausrottung” nennen. Diese sind dieselben Faktoren, die zum Klimawandel beitragen. Tausende Studien haben die Schäden bestätigt, die der menschlichen Gesundheit durch den willkürlichen Einsatz synthetischer Stoffe in der Landwirtschaft verursacht werden. Jetzt gibt es einen Beweis einer starken Korrelation zwischen der Exposition zu Pestiziden und der immer steigenden chronischen degenerativen Krankheiten.

Patrizia Gentilini, Onkologin und Hämatologin, Mitglied des wissenschftlichen Ausschusses der ISDE, International Association of Doctors for the Environment (Internationales Verein von Ärzten für die Umwelt), bestätigte, dass “Wissenschaftliche Forschung eindeutig aufzeigt, dass jegliche Exposition zu Pestiziden ein Kausalfaktor für das steigende Auftreten von: Krebs, respiratorische Krankheiten, Parkinson, Alzheimer, amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Autismus, Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität, Diabetes, Unfruchtbarkeit, Fortpflanzungsstörungen, fetale Fehlbildungen, Stoffwechsel- und Schilddrüsenfehlfunktionen ist.”

Davide Marino Universität Rom III, erklärte, wie Gesundheitsprobleme, die mit dem Einsatz von Pestiziden in Verbindung zu setzen sind, nur ein Stück vom komplexen Gesamtbild der Lebensmittelsysteme sind: von der Produktion über die Verarbeitung und den Vertrieb bis hin zur Abfallwirtschaft. Als Beispiel für ein krankes System erinnerte er uns, dass: “In Italien werden im Schnitt 530 kg verschiedener chemischen Stoffen pro Hektar benutzt, d.h. 50 g pro kg kultivierter Produkte. Wir erleben ein “Essensparadox”, mit auf der einen Seite 2 Milliarden Menschen, die von Problemen im Zusammenhang mit Überernährung, wie Übergewicht, Diabetes und Lebensmittelunverträglichkeiten befallen sind und auf der anderen Seite 800 Millionen Menschen, die an Hunger und Mangelernährung leiden. Das globalisierte agroindustrielle System reduziert die Biodiversität, konzentriert den Reichtum in den Händen weniger, während das Einkommen der Kleinbauern, die laut FAO 75% der Weltnahrungsmittel produzieren, zunehmend sinken.”

Wie viel kostet uns eigentlich die konventionelle Landwirtschaft? Wer bezahlt für diese Kosten? Nadia El-Hage ScialabbaTMG Think tank for Sustainability-Berlin, mit 30 Jahren Erfahrung bei der FAO, beantwortete diese Frage: “Wegen Widersprüche, die manchmal in wissenschaftlichem Datenmaterial zu finden sind, sowie im Fall des Glyphosats, das erstmal von der WHO als krebserregend und dann als nicht-krebserregend im darauffolgenden Jahr vom Codex Alimentarius der FAO deklariert wurde, wollten wir eine Studie durchführen, indem wir bestätigte Aussagen überprüfen. Wir verglichen verschiedene Regionen von Minnesota, in den Vereinten Staaten: in manchen wurde genmanipulierten Mais angebaut, in anderen biologischen Mais. Im Anbau vom herbizidresistenten Mais haben wir einen Anstieg der Krankheitshäufigkeit von 0,67% gefunden. Allein in Minnesota betragen die Gesundheitskosten 28,8% des Produktwertes. Man kann sagen, dass ein Drittel des Wertes des Produkts durch die Gesundheitskosten verloren geht. Während der Gesamtwert der Nahrungsmittelproduktion auf 2,8 Billionen Dollar geschätzt wurde, wurden die Umweltkosten auf 3 Billionen Dollar geschätzt, zu denen weitere 2,8 Billionen Dollar für Kosten im Zusammenhang mit dem Verlust von Sozialhilfe und Konflikten durch den Verlust natürlicher Ressourcen wie Boden und Wasser hinzukommen sollten. Für jeden Euro, der heute an Lebensmitteln produziert wird, haben wir bereits 3 ausgegeben.”

Mariagrazia Mammuccini, von Federbio und Sprecherin für Cambia la Terra, sagte: „Unser Slogan lautet: „Nein zu Pestiziden, ja zu Bio“. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel; synthetische chemische Stoffe haben keine Zukunft. Die Alternative ist die biologische und biodynamische Landwirtschaft. Es sind die BürgerInnen selbst, die begonnen haben, sie immer mehr zu fordern, weil sie positive Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt haben. Leider gehen die öffentlichen Mittel immer noch hauptsächlich an diejenigen, die chemische Stoffe verwenden. Je mehr sich die Netzwerke von LandwirtInnen und BürgerInnen ausbreiten, desto mehr Hoffnung haben wir auf eine biologische und biodynamische Landwirtschaft”.

Unterhausabgeordnete Sara Cunial (Fünf-Sterne-Bewegung), die die Konferenz moderierte, gab an, dass: “eine giftfreie Landwirtschaft ist nicht nur möglich, sondern bereits Realität. Der Zweck der Politik sollte es sein, alle positiven Veränderungen zu schützen und zu fördern, die in unserem Gebiet bereits weit verbreitet sind. Viele BauerInnen führen vorbildliche Modelle ohne Gift aus, im Dienste des Menschen und seiner Gesundheit. Sie sind die Wächter der Erde, und wir sind entschlossen, sie ohne Kompromisse zu verteidigen und zu unterstützen; in ihren Händen liegt unsere Zukunft auf diesem Planeten“.

Die Abgeordnete Susanna Cenni (Demokratische Partei) betonte die Bedeutung von Gesetzen, die von unten nach oben kommen, wie das Gesetz über die biologische Vielfalt, das von restaurierenden LandwirtInnen und Regionen stammt. „Dieses Bündnis ist die richtige Richtung“, sagte sie.

Senator Saverio De Bonis (gemischte Gruppe) informierte das Publikum über einen kürzlich eingereichten Antrag zum Thema Glyphosat in importierten Lebensmitteln, in dem die Regierung aufgefordert wird, strengere Kontrollmaßnahmen zu ergreifen und auf das „Vorsorgeprinzip“ hinzuweisen, denn das Recht auf Gesundheits- und Umweltschutz muss Vorrang vor dem Gewinn haben. „Wir haben eine Senkung des Herbizidspiegels in importierten Lebensmitteln durch eigenfinanzierte Analysen festgestellt, aber wir sind uns bewusst, dass der Gehalt an hormonaktiven Stoffen immer noch sehr hoch ist“.

Die Abgeordnete Rossella Muroni (Leu – “Die Freien und Gleichen”) betonte, dass „der heutige Start in Rom der Kampagne für eine Ernährung und eine Landwirtschaft frei von Giftstoffen in 2030 uns als Parlamentarier, die über verschiedene Parteien hinweg an diesen Themen arbeiten, und den zivilgesellschaftlichen Bewegungen, die sich für eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft zum Schutz von Qualität, Umwelt und Gesundheit einsetzen, Kraft gegeben hat“.

Translation kindly provided by Magdalena Knobel, Zukunftsstiftung Landwirtschaft – The Global Field, https://www.2000m2.eu/