Navdanya International und Friends of Navdanya USA haben in Zusammenarbeit mit den Bewegungen des Nordostens der USA die „Northeast Earth Journey for Poison-free Food and Farming“ (Erdreise durch den Nordosten für eine Ernährung und eine Landwirtschaft ohne Giftstoffe) mit Dr. Vandana Shiva am 4. Mai ins Leben gerufen, als sie die Eröffnungsrede am Sterling College in Craftsbury Common VT hielt.
Am 5. Mai, leitete sie am Sterling College einen Tagesworkshop für Aktivisten mit dem Fokus “Strategien für soziale und ökologische Gerechtigkeit”. Am Montag, den 6. Mai, redete und präsentierte Dr. Shiva das “Engagement für eine giftfreie Ernährung und eine Landwirtschaft in 2030” vor staatlichen PolitikerInnen und kooperierenden Interessenvertretungen vor dem Vermont Statehouse in Montpelier.
Dr. Shiva, vom Präsidenten des Sterling Colleges Matthew Derr vorgestellt, sagte, dass die Gesundheits- & Hungerkrisen und die Zerstörung der Lebensgrundlagen von KleinbäuerInnen Symptome eines Systems sind, das Lebensmittel mit Chemikalien produziert, die ursprünglich zum Mördern entwickelt wurden. Es kann kein Agrarsystem genannt werden, denn Landwirtschaft soll sich um die Erde, um das Land und um unsere Kinder kümmern. Wir sind MitgliederInnen der Lebendigen Erde und der Erdfamile”. Sie forderte auch die an der Veranstaltung teilnehmenden Bewegungen auf, dass „wir neue kreative, organisierte Wege finden müssen, um auf die Angriffe des Giftkartells auf Leben und Freiheit auf allen Ebenen reagieren zu können. So wie Leben um Vielfalt geht, geht es auch in der Freiheit um Vielfalt, um Vielfalt von Menschen, von Gemeinschaften, von Gesetzgebern, bis hin zum Planeten. Eine Ernährung und eine Landwirtschaft ohne Giftstoffe arbeiten mit der Erde, ihren Prozessen und ihrer Vielfalt, um das Leben zu regenerieren. Durch giftfreie Ernährung und Landwirtschaft kann jede Spezie in Zukunft blühen und nicht bis zur 6. Massenausrottung gedrängt werden“.
Von Vermont aus reiste Dr. Shiva nach Massachusetts, wo sie das Engagement in Northampton MA am 6. Mai teilte. Gastgeber der Veranstaltung war NOFA/Mass. Dr. Shiva wurde vorgestellt von Bill Braun, Mitglied des NOFA/Mass Vorstands, Ökolandwirt und Gründer der Freed Seed Federation, eine Organisation, die LandwirtInnen in die Restaurierung und die Entwicklung von regional angepassten und von den LandwirtInnen selbst kontrollierten Saatgutbestand involviert.
In ihrer Rede betonte Dr. Vandana Shiva die Verflechtung zwischen den globalen Problemen die uns heutzutage gegenüberstehen, sowie wie das Monopol der Unternehmen über die Saatgut- & Lebensmittelsysteme, zusammen mit konventioneller Landwirtschaft, die auf Monokultur basiert, die Basis für die klimatische, ökologische, soziale und demokratische Krise sind: “An alle jungen Menschen der Sunrise Bewegung – jedes Mal, dass ihr euch Sorgen über das klimatische Chaos macht, erinnert euch zuerst, dass dasselbe Ernährungssystem, das eure Zukunft wegen schlechter Gesundheit gefährdet, auch die Fähigkeit des Planeten, seine Temperatur aufrechtzuerhalten, gefährdet. Ich nenne Klimawandel die metabolische Störung des Planeten, weil unsere schöne Erde, Gaia, ein selbstbestimmtes lebendiges Organismus ist, genau so wie unsere Körper. Und wenn Essen nicht ausgewogen ist, leidet man unter Stoffwechselkrankheiten, zum Beispiel Diabetes. Die Unfähigkeit des Planeten, wegen dieser Verschmutzung ihre Temperaturen aufrechtzuerhalten, ist eine Stoffwechselkrankheit. Aber sie ist nicht endgültig, genauso wie manche Krankheiten, unter denen wir Menschen leiden. Gerade hier sind die Bewegung für eine Ernährung und eine Landwirtschaft ohne Giftstoffe, und Bewegungen wie die NOFA sehr wichtig. Es ist auf euren kleinen Betrieben, dass ihr Biodiversität anbaut, wo ihr euch um das Land kümmert, wo Lebensmittel produziert werden, die uns tatsächlich ernähren, während ihr die Erde regeneriert. Das Problem mit der Gift- und Fossilbrennstoffindustrie besteht darin, dass diese auf dem Nehmen und Töten basiert und Einheitlichkeit produziert. Es ist ein ausbeuterisches System, während die beiden Naturprinzipien, die die Landwirtschaft ewig erhalten, wie von Albert Howard („Ein landwirtschaftliches Testament“) definiert, die Vielfalt und das Gesetz der Rückkehr sind, denn nur durch die Rückgabe an den Boden, an die Erde, schaffen wir Fülle, Wohlstand, Verjüngung und gute Ernährung. Auf der einen Seite geht es bei der Kampagne für “eine Ernährung und eine Landwirtschaft ohne Gifststoffe in 2030″ darum, uns die Vorschrift der großen Konzernen zu entziehen, nicht nur, weder um sicherzustellen, dass unsere BäuerInnen in der Lage sind, sich um das Land zu kümmern und Hüter und Beschützer der Erde zu sein, noch darum, dass jedes Kind eine gute Ernährung hat, sondern dass die zukünftigen Generationen nicht für ihre Zukunft kämpfen müssen. Indem wir Samen der Vielfalt aussäen, lokale und biologische Lebensmittel anbauen, säen wir die Samen unserer Zukunft“.
Am 7. Mai traf Dr. Shiva mit Landwirten von NOFA CT in Connecticut zusammen, wo sie über die Bedeutung der Saatgutkonservierung sprach: „Du kannst einE Saatgut-RetterIn sein, indem du einen offen bestäubten Samen deiner Lieblingssorte züchtest. Hier müssen wir beginnen, egal wie klein der Garten ist, oder ob es sich um eine Fensterbank handelt. Der Tulsi (Heiliges Basilikum) wird im Innenhof jedes Hauses in Indien angebaut, und es gibt ein schönes Gebet, das sagt, dass wir uns vielleicht zu klein fühlen können, um das Universum und alle Arten täglich zu schützen, aber in dem Tulsi können wir die Verkörperung der ganzen Vielfalt der Welt sehen. Und wir können uns um das Tulsi kümmern, und indem wir uns um es kümmern, kümmern wir uns um das Universum“.
Von Connecticut ging es dann nach New York, wo am 7. Mai ein Vortrag über „Rethinking Food and Farming by 2030“ (Ernährung und Landwirtschaft bis 2030 neu denken) stattfand.
Wie die School of the New American Farmstead auf der Sterling College Website berichtet: „Seit Herbst 2017 arbeiten Dr. Shiva und ihre Kollegen bei Navdanya (die von Dr. Shiva in Indien gegründete Organisation zur Förderung der Saatgutkonservierung, des Erhalts der biologischen Vielfalt, der ökologischen Anbaumethoden und der Rechte der Landwirte) daran, verschiedene Gemeinschaften auf der ganzen Welt zu verbinden, die sich für eine giftfreie Zukunft durch eine Vielzahl von politischen, basisnahen und wirtschaftlichen Initiativen einsetzen. Dr. Shivas „Northeast Earth Journey“ fand in einem kritischen Moment in unserer Geschichte statt, als die tatsächlichen Kosten von Nahrungsmitteln und Anbausystemen, die auf der Verwendung synthetischer Pestizide und anderer Toxine basieren, immer deutlicher werden. WissenschaftlerInnen haben kürzlich eine ganze Reihe an Studien veröffentlicht, die einen außergewöhnlichen Rückgang der biologischen Vielfalt auf der ganzen Welt dokumentieren. In der Zwischenzeit stehen Jurys in den USA auf der Seite der Kläger, da viele krebskranken Personen Klagen gegen die Hersteller von Glyphosat, dem Wirkstoff in häufig verwendeten Herbiziden wie Roundup, einreichen.“
Translation kindly provided by Magdalena Knobel, Zukunftsstiftung Landwirtschaft – The Global Field, https://www.2000m2.eu/
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